Schattenwirtschaft
Die zentral geplante und geleitete Wirtschaft war nicht in der Lage, den allgegenwärtigen Mangel zu beseitigen, obwohl die Betriebe Auflagen zur Konsumgüterproduktion erhielten. Doch die „gelernten“ DDR-Bürger wussten sich zu helfen:
Sie kauften das, was es gerade gab. Das Gekaufte wurde in Kellern, Schuppen und Garagen gehortet und später gegen das, was man brauchte und gerade nicht zu kaufen war, getauscht.
Auf diese Weise entstand ein Schwarzmarkt, auf dem auch Arbeitsleistungen (Bau, Handwerk, Dienstleistungen) außerhalb der regulären Arbeitszeit angeboten wurden. Wer in D-Mark, der westdeutschen Währung, zahlen konnte, war klar im Vorteil. Arbeiten im „zweiten Arbeitsverhältnis“ wurden zu einer wichtigen Einnahmequelle. Umgangssprachlich hieß das „pfuschen gehen“.