Arbeiter-und-Bauern-Staat
Im Selbstverständnis der marxistisch-leninistischen Theorie ist der Arbeiter-und-Bauern-Staat eine historische Zwischenphase, die so lange gebraucht wird, bis die klassenlose Gesellschaft erreicht ist. Die DDR bezeichnete sich seit 1952 offiziell als Arbeiter-und-Bauern-Staat. Das fand seine Entsprechung im Staatswappen mit Hammer, Sichel und Ährenkranz. Im Volkswitz verballhornte man die Wappensymbole zu dem Ausspruch: „Lieber jammern und picheln, als hämmern und sicheln.“
Mit der Bevorzugung von Arbeiter- und Bauernkindern beim Besuch höherer Schulen und Universitäten kam es zu Ungerechtigkeiten und Benachteiligungen gegenüber Kindern aus Familien, deren Eltern als Lehrer, Ärzte und vor allem als Pfarrer arbeiteten, bildungsbürgerliche Werte vertraten oder nach alternativen Lebensformen suchten.