
DeDeRon
In fast jedem Haushalt gab es Textilien aus Dederon. In dieser Produktbezeichnung wurde „DDR“ mit den beiden Buchstaben „on“ verbunden. Dederon war die ostdeutsche Bezeichnung für Kunstfasern aus Polyamid. Seit 1959 verdrängten Dederon-Waren mit immer größerem Erfolg die begehrten Westprodukte aus Nylon und Perlon. Es gab Strümpfe, Strumpfhosen und Kittelschürzen, die im Betrieb und zu Hause getragen wurden.

Die Klammertaschen, Einkaufsnetze und die berühmt-berüchtigten Dederon-Beutel, die man für den Fall, dass es plötzlich Mangelprodukte gab, immer bei sich trug, waren stabil und haltbar. Dederon-Produkte waren preiswert, knitterarm, leicht zu trocknen und vielseitig einsetzbar. Wenig beliebt waren Herren-Oberhemden, Hosen, Sakkos und Anzüge, die unter der Marke „Präsent 20“ vertrieben wurden. Sie galten vor allem unter jungen Leuten als spießig, auch weil sie von „Funktionsträgern“ bevorzugt wurden und wegen der fehlenden Atmungsaktivität Schwitzflecken verursachten, die weithin sichtbar waren.
Noch ein Tipp für Philatelisten: Am 12. März 1963 wurde unter dem Titel Chemie für Frieden und Sozialismus ein Briefmarkenblock aus Dederon-Folie herausgegeben.
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Kommentare aus der Ausstellung:
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